Vertikalantenne im Amateurfunk – Eigenschaften, Vorteile und Einsatzgebiete

Eine Vertikalantenne ist eine Antenne, deren Strahlungselement senkrecht zur Erdoberfläche ausgerichtet ist. In ihrer einfachsten Form besteht sie aus einem einzigen vertikalen Leiter (z. B. einem Rohr oder Draht) mit einer elektrischen Länge von λ/4 (Viertelwellenstrahler), der gegen Erde oder ein Radialsystem arbeitet.

Vertikalantennen zählen zu den beliebtesten Antennentypen im Amateurfunk – insbesondere aufgrund ihrer kompakten Bauweise, ihrer omnidirektionalen Abstrahlung und der vergleichsweise einfachen Installation.

Hohe Vertikalantenne mit mehreren Abspannseilen vor bewölktem Himmel.
Vertikalstrahler mit Abspannungen, verwendet als Sende- oder Empfangsantenne für Lang- oder Kurzwellenfrequenzen.

Funktionsweise einer Vertikalantenne

Die Vertikalantenne strahlt das HF-Signal bevorzugt horizontal in alle Richtungen ab. Die maximale Strahlung erfolgt dabei parallel zum Boden, was besonders für DX-Verbindungen auf den unteren Bändern von Vorteil ist. Voraussetzung für eine effiziente Abstrahlung ist ein gutes Gegengewicht – entweder durch Erdung oder ein ausgedehntes System aus Radialdrähten.

Vorteile von Vertikalantennen

  • Kompakte Bauform: Vertikalantennen benötigen deutlich weniger Platz als horizontale Drahtantennen.
  • Rundstrahlverhalten: Gleichmäßige Abstrahlung in alle Richtungen – ideal für wechselnde Verbindungen ohne Rotor.
  • Gute DX-Eigenschaften: Flacher Abstrahlwinkel bei Bodenmontage, ideal für Weitverbindungen (Low Bands).
  • Einfache Montage: Viele Modelle können freistehend oder mit minimalem Mastaufwand aufgebaut werden.

Nachteile und Herausforderungen

  • Erdbodeneinfluss: Die Leistung hängt stark von der Bodenleitfähigkeit und dem Radialsystem ab.
  • Schmalbandigkeit: Viele Vertikalantennen benötigen Tuner oder haben eine begrenzte Bandbreite ohne Anpassung.
  • Störanfälligkeit: Aufgrund der vertikalen Polarisation sind Vertikalantennen empfindlicher gegenüber städtischem QRN (man-made noise).

Typische Anwendungen

Vertikalantennen finden Anwendung in vielen Bereichen des Amateurfunks:

  • DX-Betrieb auf den unteren Bändern (160 m bis 40 m)
  • Multiband-Betrieb mit Trap- oder Teleskopantennen
  • Portabelbetrieb und Fieldday-Einsätze
  • CB-Funk und kommerzielle Funkdienste (Maritime, Airband, Mobilfunk)

Tipps für die Praxis

Wenn Sie eine Vertikalantenne errichten möchten, achten Sie auf folgende Aspekte:

  • Installieren Sie möglichst viele Radiale – je mehr, desto besser (mindestens 8 empfohlen).
  • Vermeiden Sie Hindernisse oder nahe Metallobjekte im Nahfeldbereich.
  • Ein einfacher Erdspieß reicht meist nicht – Radialsysteme verbessern die Effizienz deutlich.
  • Nutzen Sie Mantelwellensperren (Chokes), um HF-Rücklauf auf der Koaxleitung zu verhindern.

QSL-Karten

Hier finden Sie QSL-Karten Vorlagen mit Antennenmotiven.

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