Standing Wave Ratio (SWR) – Das Stehwellenverhältnis im Amateurfunk
Das Standing Wave Ratio, kurz SWR, zu Deutsch Stehwellenverhältnis, ist ein Messwert im Amateurfunk und beschreibt die Effizienz der Übertragung vom Sender zur Antenne. Ein niedriger SWR-Wert steht für eine effiziente Energieübertragung – ohne nennenswerte Rückführung von Energie (Reflexionen).
Das SWR ist das Verhältnis von vorwärts laufender zur reflektierten Wellenleistung in einer Antennenanlage. Je besser die Antenne auf die Sendefrequenz abgestimmt ist, desto geringer ist der Anteil der zurücklaufenden Wellen. Diese Rückläufer entstehen durch Fehlanpassung zwischen Transceiver, Koaxkabel und Antenne.
Ein SWR von 1:1 ist ideal: Es bedeutet, dass keine Leistung zurück in den Sender reflektiert wird. Werte bis 1,5:1 gelten in der Praxis als sehr gut. Ein SWR über 2:1 sollte vermieden werden, da hier bereits Leistungsverluste auftreten und manche Transceiver automatisch die Ausgangsleistung reduzieren oder sogar abschalten.
Zur Messung des Stehwellenverhältnisses kommen sogenannte SWR-Meter oder Antennen-Analyzer zum Einsatz. Diese Geräte werden zwischen Funkgerät und Antenne geschaltet und zeigen die Verhältniswerte direkt an. Viele moderne Transceiver verfügen bereits über ein eingebautes SWR-Messsystem. Wer regelmäßig auf verschiedenen Frequenzen arbeitet, sollte sein Stehwellenverhältnis im Blick behalten und gegebenenfalls mit einem Tuner oder Antennenanpassungen reagieren. Ein optimaler SWR-Wert verbessert die Reichweite und sorgt für saubere Aussendungen – ganz gleich, ob im QRP-Betrieb oder bei DX-Jagd mit voller Leistung.
Typische SWR-Werte und ihre Bedeutung
- 1,0:1 bis 1,5:1 – Sehr gute Anpassung, optimale Energieübertragung
- 1,6:1 bis 2,0:1 – Noch akzeptabel, geringe Verluste
- 2,1:1 bis 3,0:1 – Deutliche Rückläufer, ggf. mit Tuner kompensieren
- Über 3,0:1 – Kritisch, hohe Leistungsverluste, Gefahr für Endstufen
Ursachen für ein schlechtes SWR
- Ungeeignete oder zu kurze/lange Antenne für die verwendete Frequenz
- Defekte oder feuchte Koaxialkabel
- Schlechte Masseverbindung oder fehlender Balun
- Störungen durch nahe Objekte oder ungünstige Aufhängung