Slow Scan Television (SSTV) im Amateurfunk
Slow Scan Television (SSTV) steht für „Langsamabtastendes Fernsehen“ und ist ein Modus im Amateurfunk, mit dem Standbilder über Funk übertragen werden können. Anders als bei herkömmlichem Fernsehen erfolgt die Übertragung bei SSTV sehr langsam und in einem schmalen Frequenzband, typischerweise auf Kurzwelle. Dabei handelt es sich nicht um bewegte Bilder wie im Fernsehen, sondern um die Übertragung von Einzelbildern – ähnlich einem Fax. Die Bilder werden dabei in Töne umgewandelt, die dann wie ein analoges Sprachsignal gesendet werden. Empfangen und decodiert wird SSTV typischerweise über Software, die das akustische Signal analysiert und daraus das Bild rekonstruiert.
Typische Anwendungen von SSTV
- Bildübertragung zwischen Funkamateuren
- Teilnahme an SSTV-Contests
- Empfang von Bildern der Internationalen Raumstation (ISS)
- Demonstrationen bei Amateurfunk-Events oder Notfunkübungen
Wie funktioniert SSTV?
Ein SSTV-Signal besteht aus einem Audiosignal (meist zwischen 1100 und 2300 Hz), das das Bildzeile für Zeile überträgt. Dieses Audiosignal wird über ein SSB-Funkgerät gesendet und empfangen.
Beliebte SSTV-Modi:
- Martin M1, M2
- Scottie S1, S2
- Robot 36 (oft für ISS)
Was benötigt man für SSTV?
- SSB-fähiges Funkgerät (z. B. auf 20 m oder 40 m)
- Computer mit SSTV-Software (z. B. MMSSTV für Windows oder QSSTV für Linux)
- Interface zwischen Funkgerät und PC (z. B. Soundkarteninterface wie SignaLink)
- Antenne: Für Kurzwelle, z. B. Dipol- oder Vertikalantenne