Short Wave Listener (SWL) – Kurzwellenhörer im Amateurfunk
Der Begriff SWL steht für Short Wave Listener und bezeichnet Personen, die den Funkverkehr – insbesondere im Kurzwellenbereich – passiv empfangen und mithören, ohne selbst zu senden. Kurzwellenhörer sind ein fester Bestandteil der weltweiten Funkgemeinschaft und haben eine lange Tradition, die bis in die Anfänge des Rundfunks zurückreicht. Ein Short Wave Listener beobachtet und dokumentiert Funkverbindungen auf verschiedenen Frequenzen. Besonders interessant sind dabei:
- Amateurfunkbänder (z. B. 80 m, 40 m, 20 m)
- Ausländische Kurzwellenrundfunksender
- Militärische oder maritime Übertragungen (z. B. Wetterberichte, NAVTEX)
- Funkamateure im Sprechfunk, CW (Morse) oder digitalen Betriebsarten
Viele SWLs führen Hörberichte (so genannte Reception Reports) und senden diese an Funkstationen. Dafür erhalten sie häufig QSL-Karten als Empfangsbestätigung – eine beliebte Praxis zum Sammeln und Dokumentieren weltweiter Funkkontakte.
Welche Ausrüstung braucht ein SWL?
- Empfänger: Ein Kurzwellenempfänger oder Transceiver mit Empfangsfunktion
- Antenne: Drahtantenne, Teleskopantenne oder Loopantenne, je nach Platz und Budget
- Logbuch: Zur Dokumentation von Zeit, Frequenz, Rufzeichen und Qualität der empfangenen Stationen
Moderne SWLs nutzen oft auch SDR-Empfänger (Software Defined Radio), die über den Computer bedient werden und extrem flexibel im Frequenzempfang sind.
Gibt es ein SWL-Rufzeichen?
Ja. In vielen Ländern können SWLs ein offizielles SWL-Rufzeichen beantragen. In Deutschland wird es zum Beispiel vom DARC vergeben. Das Rufzeichen beginnt meist mit „DE“, gefolgt von einer Zahl und Buchstaben (z. B. DE1234XYZ). Es berechtigt nicht zum Senden, sondern dient ausschließlich zur Identifikation als Kurzwellenhörer.