FT8 – Die beliebte digitale Betriebsart im Amateurfunk
FT8 ist eine weit verbreitete digitale Betriebsart im Amateurfunk, die durch ihre hohe Empfindlichkeit und Effizienz bei schwachen Signalen besticht. Entwickelt wurde sie von Joe Taylor (K1JT) und Steve Franke (K9AN) im Jahr 2017 und ist Teil der Software WSJT-X. Der Name FT8 steht für „Franke-Taylor, 8-FSK“ – eine Modulationsart mit acht verschiedenen Frequenzzuständen.
FT8 wurde speziell für Funkverbindungen unter schwierigen Bedingungen konzipiert – etwa bei QRP-Betrieb, schwachen Ausbreitungen oder hoher Bandbelegung. Die Betriebsart verwendet eine festgelegte Nachrichtenstruktur, die aus kurzen, automatisiert gesendeten Textbausteinen besteht. Die Kommunikation ist dadurch sehr effizient und eignet sich besonders gut für DX-Verbindungen und Diplome.
Technische Merkmale
- Zeitzyklus: 15 Sekunden (7,5 Sekunden Sende- und Empfangsdauer pro Station)
- Bandbreite: ca. 50 Hz
- Modulation: 8-FSK (Frequenzumtastung)
- Nachrichtenlänge: max. 13 Zeichen
- Empfindlichkeit: QSOs bis etwa -24 dB Signal-Rausch-Verhältnis möglich
- Synchronisation: genaue Systemzeit erforderlich (z. B. per NTP)
Vorteile von FT8
- Extrem hohe Effizienz: Ideal für DX, besonders bei schwachen Ausbreitungsbedingungen
- Einsteigerfreundlich: Klare Struktur, geringer Hardwarebedarf
- Automatisierung: Ideal für QSL-Sammler, Diplome wie Worked All States, DXCC oder WAS
- Weltweite Verfügbarkeit: FT8 ist auf allen Kurzwellenbändern sowie auf VHF/UHF aktiv
Nachteile von FT8
- Wenig Individualität: Persönliche Gespräche sind nicht vorgesehen
- Hoher Automatisierungsgrad: Die meisten QSOs ähneln sich stark
- Hohe Bandbelegung: Besonders auf 20 m und 40 m oft überfüllt
Unterschiede zu FT4
Obwohl FT8 und FT4 auf derselben technischen Grundlage basieren und sich in vielen Punkten ähneln, gibt es einige wichtige Unterschiede in der Anwendungspraxis:
- Längere Zeitzyklen: FT8 arbeitet mit 15‑Sekunden-Zyklen, während FT4 mit nur 7,5 Sekunden pro Durchgang doppelt so schnell ist. Dies macht FT8 etwas langsamer, dafür aber stabiler bei sehr schwachen Signalen.
- Höhere Empfindlichkeit: FT8 dekodiert Signale bis zu −24 dB im Signal-Rausch-Verhältnis und ist damit deutlich empfindlicher als FT4, das etwa −17 bis −20 dB erreicht. Das macht FT8 ideal für Langstreckenverbindungen und schwierige Ausbreitungsbedingungen.
- Besser geeignet für DX und QRP: Aufgrund seiner hohen Effizienz eignet sich FT8 hervorragend für DX-Jagd und Betrieb mit geringer Sendeleistung (QRP), während FT4 vor allem auf Contestbetrieb ausgelegt ist.