FT4 – Das schnelle digitale Betriebsverfahren im Amateurfunk
FT4 ist ein modernes digitales Betriebsverfahren im Amateurfunk, das vor allem für schnelle, automatisierte Verbindungen unter schwachen Signalbedingungen entwickelt wurde. Es basiert auf den Prinzipien von FT8, bietet jedoch eine kürzere Übertragungsdauer und eignet sich dadurch besonders für Conteste und DX-Verkehr mit hoher QSO-Rate.
FT4 wurde im April 2019 von Joe Taylor (K1JT) und seinem WSJT-X-Entwicklungsteam vorgestellt – demselben Team, das auch für FT8 verantwortlich ist. Es handelt sich um ein robustes, fehlerkorrigierendes Modulationsverfahren, das auf einer 4-FSK (Vierfach-Frequenzumtastung) basiert und eine Bandbreite von etwa 90 Hz nutzt.
Unterschiede zu FT8
Obwohl FT4 und FT8 technisch eng verwandt sind, gibt es wichtige Unterschiede:
- Kürzere Durchgänge: FT4 verwendet 7,5‑Sekunden-Zyklen (anstatt 15 Sekunden bei FT8), wodurch sich mehr QSOs pro Minute durchführen lassen.
- Geringere Latenz: Durch die kürzeren Taktzyklen ist FT4 ideal für schnelle Wettbewerbe.
- Etwas geringere Empfindlichkeit: FT4 benötigt im Vergleich zu FT8 ein minimal stärkeres Signal (etwa 4–6 dB mehr), kann aber dennoch unter schwachen Bedingungen zuverlässig dekodieren.
Typische Anwendungen von FT4
FT4 wird bevorzugt eingesetzt für:
- Conteste: Aufgrund der schnelleren QSO-Abwicklung ist FT4 prädestiniert für digitale Wettbewerbe wie den FT Roundup oder den ARRL RTTY Contest.
- DX-Jagd: FT4 ermöglicht auch unter schwierigen Bedingungen effiziente Verbindungen mit seltenen Stationen.
- QRP-Betrieb: Auch mit niedriger Sendeleistung lassen sich dank effizienter Codierung gute Reichweiten erzielen.
Technische Parameter
- Zeitzyklus: 7,5 Sekunden
- Bandbreite: ca. 90 Hz
- Modulation: 4‑FSK (Frequenzumtastung)
- Maximale Zeichenlänge: 13 Zeichen pro Nachricht
- Software: WSJT-X (ab Version 2.1)